Die Pilze sprießen

In den Werkhausräumen lassen sich auch Nischen-Ideen verwirklichen.

Von Thorsten Wiesberg

Seit Oktober sprießen Pilze im Werkhaus am Tempelhof und heute gibt es zum ersten mal selbst gezüchtete Austernseitlinge im Hofladen. Fast ein ganzes Jahr hat es gedauert Paxiserfahrungen zu sammeln und die richtigen Abläufe zu entwickeln, damit die Pilze wachsen. Betritt man den gemieteten Raum, blickt man auf ein großes, schwarzes Zelt, dass zur Hälfte den Raum ausfüllt und von dem ein Ablüftungsrohr nach Außen führt. Durch eine verschließbare Öffnung lässt sich das Indoor-Zelt, wie eine Raumfahrtschleuse, betreten. Innen stehen, in feuchter und ständig kontrollierter Atmosphäre, in Regalen Eimer, aus denen sich, ganz ungewöhnlich, aus kleinen Öffnungen die Fruchtkörper der Pilze durchzwängen und zu Büschen anwachsen.

Bis es soweit kommt, braucht es noch weitere Schritte und die geschehen in einem weiteren Raum, der eher einem Labor ähnelt, das ausgestattet ist mit einer Sterilbank, einem Autoklaven, Messbecher, Regalen mit verschiedenem Material und Eimern. Diese Joghurteimer werden aus den Großwareneinkäufen der Tempelhofer Küche wiederverwertet und mit Futter für die Pilze gefüllt. Um möglichst nachhaltig zu produzieren, wird als Futter Roggen und Stroh verwendet, welches am Tempelhof angebaut wird. Die Eimer werden zusammen mit dem Futter im Autoklaven pasteurisiert, damit alle anderen Pilze und Keime abgetötet werden, und dann unter der Sterilbank das Futter mit dem gewünschten Speisepilz gemischt. Danach ab in das Indoor-Zelt, das auch als Fruchtungsraum bezeichnet wird, und dann hoffen, dass alle Schritte gut funktioniert haben!

Zunächst wachsen im Indoor-Zelt der Pilz-Zucht v.a. Austernseitlinge und Igelstachelbärte, welche hervorragende Edelspeise-Pilze sind. In Zukunft könnten noch Vital-Pilze wie z.B. Reishi dazu kommen.

Zur Zeit wird die Pilz-Zucht von Thorsten und Alex betrieben. Da die Pilz-Zucht eine besonders arbeitsintensive Form der Landwirtschaft ist, freuen wir uns über Unterstützung. Wer mitarbeiten möchte, darf sich gerne bei Thorsten (thorstenwiersberg@posteo.de) melden.

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    Es ist mal wieder an der Zeit euch über die Entwicklungen am Tempelhof im Herbst Newsletter zu berichten. Es gibt eine reiche Ernte und wir freuen uns, euch an den Ereignissen und weiteren Plänen teilhaben zu lassen. Der Herbst lädt dazu ein genüßlich zu stöbern.

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    Das Projekt „Aussaat“ beschäftigt sich mit Natur und zeitgenössischer Musik. Es umfasst vier Konzerte, vier musikalische Workshops und eine Klanginstallation im Gewächshaus. Es wurde von der Regisseurin Anna Peschke und ihrem Team konzipiert. Hier geht’s zum Programm.

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