Als ich 2016 zum ersten Mal vom Human-Design-System erfuhr und kurz darauf mein erstes persönliches Reading in einem Workshop am Tempelhof bekam, fühlte ich mich, als hätte jemand das Licht in einem lange verschlossenen Raum angeknipst. Mir wurde immer ersichtlicher, warum ich oft anders ticke als die Menschen in meinem Umfeld. Warum manches, was ich in die Welt bringen möchte, ganz leicht geht und anderes sehr viel Mühe macht und holpert. Neugierig habe ich alles, was mir über Human Design in die Finger kam, gelesen und parallel dazu Seminare besucht. Ich war mitten in meinem persönlichen Experiment angekommen. Nämlich mein Leben daran auszurichten, wie ich ursprünglich gemeint bin – und zu unterscheiden, wo ich lediglich Erwartungen und Konditionierungen folge. In den Werten unserer Gemeinschaft heißt es: „Durch ein bewusstes Ich, das seinen Platz einnimmt, kann ein gemeinsames Wir geschaffen werden“. Mit Human Design habe ich ein System gefunden, das genau dabei unterstützt: Zu entdecken, was mich ausmacht und was meine Rolle im Gefüge der Gemeinschaft ist, in der ich am wirksamsten sein kann. Ich verstehe mich selber besser und auch meine Bedürfnisse, Anliegen und Beiträge im gemeinschaftlichen Miteinander.
Human Design ist eine moderne Synthese aus alter Weisheit und neuer Wissenschaft. Es vereint Elemente aus Astrologie, I-Ging, Chakrenlehre, Kabbala und Genetik und zeigt uns, wie jeder Mensch auf seine ganz eigene Weise denkt, fühlt, handelt und am stimmigsten Entscheidungen trifft. Es zeigt uns, dass und wie wir als Menschen je einzigartig gebaut sind: energetisch, emotional, mental. Es unterscheidet verschiedene Persönlichkeitstypen, die jeweils eigene Potentiale und entsprechende Strategien haben, sich im Leben wohl und richtig zu fühlen.
Es hilft im Miteinander, ob in Partnerschaft, Familie, Arbeitsteam oder Lebensgemeinschaft, wenn die Mitglieder um ihr jeweiliges einzigartiges „Design“ wissen. Wenn wir unsere Unterschiede kennen und anerkennen, geht es im Miteinander weniger um Vergleichen oder Anpassen – und mehr darum, sich gegenseitig zu unterstützen. Wir beginnen, einander so zu sehen, wie wir wirklich sind – nicht, wie wir sein sollten. Gerade in Gemeinschaften kann dieses Wissen helfen, die Vielfalt der Menschen als Stärke und Ressource zu erleben: Man muss nicht alles gleich machen oder gleich empfinden, um gut zusammenzuwirken. Ein bewusster Umgang mit den verschiedenen inneren Anlagen schafft einen natürlichen, lebendigen Fluss im Alltag – statt Reibung entsteht Resonanz. So führen Unterschiede weniger in Trennung, sondern können als Bereicherung und Erweiterung der eigenen Möglichkeiten wahrgenommen werden.
Gemeinsam experimentieren. Herzliche Einladung zu einem Sommercamp
Was als stilles Staunen begann, ist heute ein lebendiger Forschungsweg: Jeden Montag trifft sich eine Gruppe Tempelhofer und Nachbarn bunt gemischten Alters, um sich gemeinsam über die Erfahrungen des Human Designs im Alltag auszutauschen und zu testen, was passiert, wenn wir unserem inneren Kompass wirklich vertrauen.
Vor zwei Jahren habe ich mit vier anderen Frauen die Human Design Gemeinschaft gegründet. Gemeinsam mit langjährigen Human Design-Praktizierenden wollen wir vom 31. Juli bis 3. August ein Sommercamp anbieten: Drei experimentelle Tage, die die Teilnehmenden bei der Verkörperung ihres Designs fördern und unterstützen können. Mit Workshops, Austauschkreisen, Zweier-Sessions, Bewegung, Stille – alles getragen von der Frage: Wie gelingt Miteinander, wenn ich wirklich mein Design lebe?
Mehr Information und Anmeldung
Für mich persönlich ist dieses Sommercamp ein Herzensschritt: Ich lebe hier in einer großen Gemeinschaft und spüre täglich, wie kraftvoll es ist, wenn Menschen sich in ihrer Einzigartigkeit begegnen, ohne sich vergleichen zu müssen. Ich möchte das Netzwerk weiterweben – hinein in Familien, Schulen und neue Freundschaften.
Werde Teil dieses Experiments: Komm mit deinem Design, deiner Energie, deinem Tempo. Ob du gerade erst von Human Design gehört hast oder schon länger damit experimentierst – du bist willkommen, genau so, wie du bist.
Lass uns gemeinsam herausfinden, was geschieht, wenn wir einander wirklich sehen. Vielleicht entsteht daraus mehr als nur ein schönes Camp: eine Bewegung, die weit über Tempelhof hinausstrahlt?
Von Alexandra Kraus
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