Jugendpferdeprojekt am Tempelhof

Warum mir das Jugendpferdeprojekt am Tempelhof so wichtig ist

Ich lebe mit meinen drei Pferden am Tempelhof, und das Jugendpferdeprojekt ist für mich weit mehr als nur ein Stall oder eine Herde. Es ist ein lebendiger Lern- und Erfahrungsraum – für junge Menschen, für uns Erwachsene und für die Pferde selbst. Hier begegnen wir uns wirklich: im Miteinander, in Verantwortung, im Staunen und auch im Scheitern.

Die Initiativkraft der Jugend von heute

Was mich am tiefsten berührt, ist die Eigeninitiative der Jugendlichen. Es war ihr Impuls, ihre Sehnsucht, die dieses Projekt ins Leben gerufen hat. „Wir wollen Pferde hier haben – und wir kümmern uns darum!“ Dieser Satz war der Anfang von allem. Ich habe erlebt, wie aus dieser Begeisterung über Jahre hinweg echtes Dranbleiben, Teamgeist, Anstrengungsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein gewachsen sind. Die Mädchen haben unzählige Arbeits- und Bauaktionen geplant und umgesetzt, gemistet, Zäune gebaut, Paddockflächen aus- und umgebaut, Heu und Stroh organisiert, einen Unterstand und eine Sattelkammer gebaut, einen Reitplatz angelegt und sich in Themen wie Pferdegesundheit, -kommunikation, Haltung, Training, Weidepflege, Fütterung und vielem mehr eingearbeitet. Sie wachsen mit ihren Aufgaben – und ich darf, gemeinsam mit anderen Erwachsenen, den Raum dafür halten.

Was heißt denn „Raum halten“?

Raum halten heißt für mich: da sein, ohne zu übernehmen. Ich bin Ansprechpartnerin, Wissensquelle, manchmal Sicherheitsnetz – aber ich lasse sie selbst ausprobieren, Herausforderungen begegnen, Lösungen finden. So entsteht echtes Lernen. Die Pferde sind dabei unsere besten Lehrer: Sie spiegeln uns, fordern Klarheit, Echtheit und Präsenz. Wer mit ihnen umgeht, lernt, sich selbst in Präsenz und Klarheit zu führen.

Verantwortungs- und Anstrengungsbereitschaft entsteht

Dieses Projekt zeigt mir jeden Tag, was möglich ist, wenn junge Menschen Verantwortung übernehmen dürfen und der Impuls wirklich aus ihnen selbst kommt. Wenn sie spüren, dass ihr Tun einen Unterschied macht – und daraus reale Dinge entstehen. Hier wächst nicht nur eine Herde, hier wächst eine Generation heran, die Verbundenheit, Natur, Gemeinschaft und Fürsorglichkeit lebt.

Natürlich gehört dazu viel Alltagsarbeit – Misten, Heu auffüllen, Wasser bringen, Zäune reparieren. Aber genau darin liegt das Wertvolle: im Tun, im Miteinander, im Verstehen, was das reale Leben braucht. Was Tiere brauchen, die von uns abhängig sind. Und was wir brauchen, damit wir uns nicht allein, überfordert oder ausgeliefert fühlen – und dann die ganze Freude verloren geht. Wir lernen, vorauszuplanen, rechtzeitig Grenzen zu setzen und unsere eigene Kraft realistisch einzuschätzen. Aber auch, sie nicht zu unterschätzen!

Das Wesen Pferd

Ich erlebe, wie die Pferde die Jugendlichen erden, trösten, stärken und fordern. Pferde sind Wesen, die auf einer tiefen mentalen Ebene mit uns in Verbindung stehen, unglaublich kooperativ sind und uns auf einer seelischen und herzlichen Ebene erreichen. Sie öffnen Herzen, schaffen Verbindung, lehren Geduld. Und sie bringen uns alle – Menschen wie Tiere – in einen gemeinsamen Rhythmus, der naturnah, echt und lebendig ist.

Warum all das Sinn macht

Darum ist mir das Pferdeprojekt so wichtig: weil es Sinn macht. Weil es zeigt, dass junge Menschen Verantwortung tragen können, wenn man ihnen vertraut. Und weil hier täglich ein Stück Zukunft entsteht – getragen von Liebe, Gemeinschaft und dem tiefen Wunsch, in Frieden mit Mensch, Tier und Natur zu leben. So geschieht für mich persönliches Wachstum – mitten im Leben, durch Beziehung und durch die eigene Leidenschaft.

Unterstützung, die weiterträgt

Wie auf einer Weide wächst auch dieses Projekt durch viele kleine, liebevolle Beiträge.

Wenn du uns unterstützen möchtest – zum Beispiel mit einer Spende –, hilfst du uns, diesen Raum lebendig zu halten.

Wir organisieren uns im Verein Blaues Pferd e.V.

IBAN: DE57 4306 0967 1267 6796 00

Dorthin fließen auch alle Einnahmen, die die Jugendlichen selbst erwirtschaften – etwa durch den Verkauf von Crêpes, Waffeln und vielen anderen Aktionen.

Jede Gabe, ob groß oder klein, fließt direkt in Bau, Pflege und das Lernen der Jugendlichen – und lässt unsere Vision weiterwachsen.

Vielen Dank von Herzen!

Birgit Schaldecker

Aktuelles

  • Tempelhof News Herbst

    Unser aktives Jahr rundet sich und es beginnt eine stillere Zeit. Im aktuellen Newsletter erhaltet ihr wieder einen Einblick in das, was uns bewegt. Dazu gehört auch die kommende 15 Jahres Feier von der Zukunftswerkstatt Schloss Tempelhof.

  • Tempelhofer Adventsmarkt

    Eine herzliche Einladung zum Tempelhofer Adventsmarkt am Samstag, den 29. November, von 15 bis 19 Uhr. Es ist ein feines Programm für die ganze Familie zusammengestellt mit Kulinarik, Kunsthandwerk und Adventszauber! Auch das Café öffnet die Türen!

  • Handwerker (m/w/d) mit Schwerpunkt Elektrik gesucht

    Wir suchen Unterstützung im Bauteam für die Ausgestaltung der Energieversorgung und verschiedene Bau- und Sanierungsvorhaben am Tempelhof. Hier sind weitere Info’s dazu.

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