In den vergangenen Wochen wurde es lebendig in den Räumen unserer Grundschule: Zwei Wochen lang verwandelte sich der große Primariaraum in einen atmosphärischen „Handwerkermarkt“ – ein Projekt, das Kindern spielerisch den Zugang zu verschiedensten Handwerken eröffnete.
Auch die Vorschulkinder unseres Kindergartens waren eine Woche lang mit großer Begeisterung dabei, und für drei Tage stiegen auch einige Schüler*innen der Sekundaria mit ein. Der Andrang war groß, die Neugier spürbar – und das handwerkliche Lernen geschah fast wie nebenbei.
Die Grundidee des Projekts: Ein gleitender Übergang vom freien Spiel ins konzentrierte Arbeiten mit den Händen. Die Kinder betraten einen Raum, der einer Bühne glich – jedoch ohne Zuschauerraum. Sie waren nicht Beobachter, sondern mitten im Geschehen.

Ein Marktplatz voller Möglichkeiten
Im Zentrum des Raums: ein Brunnen und eine große Sitzgelegenheit – der Marktplatz. Von hier aus verzweigten sich die verschiedenen Handwerksstände. Die Kinder konnten Hausschuhe und Taschen filzen, Schneidebretter und andere Holzarbeiten herstellen und Papier schöpfen und marmorieren. Eines der Highlights war die eigene Herstellung von Pinseln und Besen.
In all diesem Tun tauchten die Kinder ein in die Welt des Handwerks. Sie erlebten sich als Handwerker*innen, als Verkäufer*innen, als Kund*innen. Es wurde gefeilscht, verkauft, gebaut, gestaltet – und vor allem mit Hingabe gearbeitet. Die selbstgemachten Produkte konnten sich sehen lassen – lauter Einzelstücke, mit viel Herzblut, Ausdauer und Lernwille gefertigt.

Ein Raum für echtes Tun und lebendiges Spiel
Der Handwerkermarkt war mehr als ein Bastelangebot. Es war ein Raum für echtes Tun – und gleichzeitig ein Raum für vertieftes Rollenspiel. Die Kinder entwickelten Beziehungen, übten sich im Handwerk, gestalteten ihren Alltag spielerisch und sinnstiftend mit. Es war eine Freude, die Kinder zu erleben, wie sie sich in aller Freiheit dem Lernen zuwenden, welche vielfältigen Fähigkeiten sie in einer vorbereiteten Umgebung entwickeln und selbstgestellte Herausforderungen meistern.
Wir danken allen Beteiligten, dem Organisationsteam, den begleitenden Pädagog*innen, allen voran Clara Bach für die Idee und die Umsetzung und der Stiftung Bildung für die Projektförderung für dieses stimmige, kreative und tiefgehende Projekt und freuen uns auf eine Wiederholung im nächsten Schuljahr!
PS: Ein nächstes Handwerkerprojekt an der Schule wird schon geplant: der Bau eines Klettergerüsts. Wir freuen uns über eine Unterstützung durch Geldspenden.
Von Simone Specht