Die Natur – eine aufbauende Kraft
Der Natur wohnt eine beeindruckende Kraft inne: die der Entwicklung hin zu immer größerer Differenzierung, zu mehr Vielfalt und Fülle, zu höherer Fruchtbarkeit – eine Kraft des Aufbaus.
Anbau zwischen Aufbau und Raubbau
Vor etwa 10‘000 Jahren begannen die Menschen mit der Landwirtschaft – und damit begann eine Geschichte des wiederholten Aufbaus und Zusammenbruchs vieler großer Zivilisationen. Der Verlust der wertvollen Oberschicht – Stichwort Bodenerosion – spielte beim Niedergang dieser Kulturen fast immer eine entscheidende Rolle. Heutzutage kommen Probleme hinzu wie Nitrate im Grundwasser, Verlust der Artenvielfalt, Verlust an genetischer Vielfalt bei unseren Kulturpflanzen oder eine hohe Nutzung und Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen. Die in der Natur innewohnenden Kräfte zum Aufbau von Ressourcen (Boden, Biomasse, Vielfalt) haben wir in der Landwirtschaft noch nicht genügend verstehen und einsetzen gelernt; im Gegenteil, wir haben viele Ressourcen gestört und übernutzt.
Nachhaltig ist nicht genug
Um die großen Verluste an Boden, Vegetation und Biodiversität wieder auszugleichen und gestörte Kreisläufe (Stickstoff, Phosphor, Kohlenstoff, Wasser) wieder zu schließen, muss man mehr nachwachsen lassen als man verbraucht. Einfach nur erhalten reicht nicht. Am besten, man verbraucht gleichzeitig weniger und lässt mehr nachwachsen. Die Belastungen von Umwelt und Menschen reduzieren sich dadurch, die Natur kann sich entfalten. So kann sich eine aufbauende Landwirtschaft entwickeln.
Aufbauende Landwirtschaft
Aufbauende Landwirtschaft ist die Kunst, Nahrungsmittel zu produzieren und dabei gleichzeitig die natürlichen Ressourcen wieder aufzubauen, die Böden zu verbessern und zu beleben, Wasser zurückzuhalten, Tieren Lebensraum zu bieten und vieles mehr. Aufbauende Landwirtschaft heißt, dass wir uns an der aufbauenden Kraft der Natur orientieren und in Partnerschaft mit ihr Landbaupraktiken entwickeln, um zukünftigen Generationen Lebensgrundlagen in aller Vielfalt und Fülle zu schaffen, die ihnen eine freie Entfaltung ermöglicht.
Treffpunkt innovativer Praktiker
Themen werden sein:
- Mischkulturen, Untersaaten, Zwischenfrüchte
- pfluglose und Minimal-Bodenbearbeitung, Direktsaat, Kompostierung und Mulch
- Mobile Hühnerhaltung, Holistisches Weidemanagement
- Humus- und Bodenaufbau, Kompostierung, Agroforstwirtschaft
- Mulchen im Gewächshaus und im Freiland
- Zusammenhänge von Boden- und menschlicher Gesundheit
- Genuss-Perspektive
Mit Hofrundgang, Vorträgen, Kurzreferaten, einer Podiumsdiskussion und vielfältigen kleinen Arbeitsgruppen wollen wir einen offenen Begegnungsraum schaffen für konventionelle und ökologische Bauern, Gärtnerinnen und andere interessierte Menschen.
Das Symposium soll Verständnis für Zusammenhänge und Lösungen vermitteln und verbreiten. Es soll dazu anregen, Abhängigkeiten zu verringern und in Partnerschaft mit Menschen und Natur neue Wege einzuschlagen.
Alles zum Symposium: www.aufbauende-landwirtschaft.de
Das Zielpublikum sind Praktiker – Landwirte und Gärtner – wie auch Menschen, die eng in diesem Themenbereich einer Aufbauenden Landwirtschaft arbeiten.
Teilnehmergebühr: Die Teilnehmergebühr fürs Symposium liegt bei 220 Euro. Eine Reduzierung der TN-Gebühr auf 150 Euro für Studenten und andere mit geringem Einkommen ist auf Anfrage möglich. Wir freuen uns über ein Sponsoring für junge Leute: 260 Euro, d.h. 40 Euro freiwilliger Beitrag, damit junge Leute mit wenig Geld mitfinanziert werden können.